Ferrari-Boss lässt kein gutes Haar an Hamilton und Leclerc
Beim Grossen Preis vom Sonntag in São Paulo schied Charles Leclerc früh unverschuldet aus und Lewis Hamilton musste sein Rennen 30 Runden vor Schluss aufgeben. Zuvor hatte er seinen Frontflügel bei einem Fahrfehler beschädigt und war durchgereicht worden. Trotz der Startplätze 3 und 13 blieb Ferrari also ohne Punkte und musste sich in Brasilien mit den sechs im Sprint gesammelten Punkten zufriedengeben.
Am gestrigen Montag sprach Ferrari-Präsident John Elkann mit italienischen Medien über die aktuelle Situation seines Formel-1-Teams – und hatte wenig Positives über die beiden Fahrer zu sagen. Hamilton und Leclerc sollten «sich mehr aufs Fahren konzentrieren und weniger reden», schimpfte der 49-Jährige und stellte eine klare Forderung: «Platz 2 in der Konstrukteurswertung ist noch möglich.» Ferrari steht drei Rennen vor Schluss mit 362 Punkten auf dem 4. Platz, der Rückstand auf das Zweitplatzierte Mercedes beträgt 36 Zähler.
Dass für Elkann Hamilton und Leclerc die klaren Probleme in seinem Team sind, zeigt eine weitere Aussage des Italieners. So lobte er die Boxencrew und das Technikteam: «Unsere Mechaniker gewinnen praktisch die Meisterschaft – mit ihrer Leistung bei den Stopps. Auch die Ingenieure haben das Auto verbessert.» Aber: «In anderen Bereichen sind wir noch immer nicht auf dem erforderlichen Niveau.»
Hamilton, der vor der Saison von Mercedes zu Ferrari wechselte und angeblich rund 50 Millionen Euro pro Jahr verdient, ist bisher eine reine Enttäuschung. Der 40-jährige Brite stand in 21 Rennen noch nicht auf dem Podium, so lange wartete zuvor noch nie ein Ferrari-Neuzugang. Mit 66 Punkten Rückstand auf Teamkollege Leclerc steht der siebenfache Weltmeister nur auf Platz 6 der WM-Wertung.
«Es ist ein Albtraum», erklärte Hamilton nach dem neuerlich schwachen Auftritt in São Paulo und fügte an: «Ich lebe schon eine Weile darin.» Es sei ein grosser Widerspruch, «zwischen dem Traum, für dieses grossartige Team zu fahren, und dem Albtraum der Ergebnisse, die wir erzielt haben». Dennoch zeigte sich Hamilton gewohnt kämpferisch: «Ich glaube noch immer an dieses Team. Ich muss einfach weiter kämpfen und alles geben.» (nih)
